Blick in einer Plantage aus Kokospalmen
Plantage aus vielen hundert Kokospalmen Bild: sj liew/CC BY-NC-ND 2.0

Wird durch den Anbau von Kokospalmen auch Regenwald zerstört?

Diese Frage wird uns häufiger gestellt. Denn viele von euch wissen, dass Regenwälder für Ölpalmen gerodet werden und machen sich Gedanken, ob Kokosöl eine gute Alternative für Palmöl wäre. Unsere Antwort: ein klares Nein. Hier erfahrt ihr, warum.
 

Wichtigste Fakten
  • Auch Kokospalmen wachsen in den Tropen
  • Sie werden auf großen Plantagen gepflanzt
  • Die Transportwege sind lang
  • Kokosöl ist nicht besonders gesund

Wo wird Kokosöl verwendet? Und ist es gesund?

Viele Lebensmittel und Kosmetikprodukte enthalten Kokosöl. Zum Beispiel Eis und Teigwaren wie Kekse und Gebäck – und auch Cremes und Lotionen. Einige Hersteller verwenden inzwischen Kokosöl statt Palmöl, weil es als umweltfreundlich gilt und Palmöl inzwischen einen sehr schlechten Ruf hat. 
Doch gesünder als Palmöl ist Kokosöl nicht. Denn es besteht vor allem aus gesättigten Fettsäuren. Sie können der Gesundheit schaden, wenn man zuviel davon isst.

Die Kokospalme – ein tropisches Gewächs

Kokospalmen brauchen ganzjährig hohe Temperaturen und Niederschläge. Sie gedeihen daher nur in den feuchtwarmen Tropen – genau dort, wo auch Regenwälder wachsen. Sie werden für den Export in großen Monokulturen (Plantagen) angebaut – genau wie die Ölpalmen. 
Die Hauptanbauländer sind Indonesien, die Philippinen und Indien. Von dort werden die Kokosprodukte über Tausende Kilometer rund um die Erde verschifft. 

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Menschenrechte und Artenvielfalt in Gefahr

Um Platz für die riesigen Monokulturen zu schaffen, werden auch Regenwälder gerodet und Menschen vertrieben. Außerdem verseuchen Dünger und Pflanzengifte Böden und  Gewässer. Und die Arbeiter müssen oft für wenig Lohn und unter menschenunwürdigen Bedingungen auf den Plantagen schuften. 

Blick von unten in eine Kokospalme, ein Mann ist barfuß auf den Stamm geklettert und schlägt die Nüsse mit einer Machete ab
Die Ernte ist nicht ungefährlich – oft klettern die Arbeiter barfuß den hohen Stamm hinauf Bild: Adam Cohn/CC BY-NC-ND 2.0

Anbaufläche – etwa ein Drittel von Deutschland

Auf einer Fläche von 120.000 Quadratkilomtern breiten sich die Kokospalmen-Plantagen  insgesamt aus. Damit hat sich die Fläche seit Anfang 1960 mehr als verdoppelt, ist jedoch in den letzten zehn Jahren in etwa gleich geblieben. 
Zum Vergleich: Ölpalmen wachsen auf 300.000 Quadratkilometern.

Baum des Lebens – die vielseitige Kokospalme

 Für die Menschen in den Tropen ist sie der Baum des Lebens, denn sie ist sehr vielseitig nutzbar: Neben dem Öl verwenden die Einheimischen auch das Fruchtfleisch (Kopra) für Süßspeisen, Kokosmilch und Kokoswasser als Getränk. Die Fasern dienen als Füll- und Dämmmaterial, die Schalen werden zu Küchengeräten und auch zu Kunsthandwerk verarbeitet. Aus den Stämmen kann man Häuser und Hütten bauen und mit Palmwedeln Dächer decken. 
Das gilt vor allem für die private Nutzung der Palmen. Auf den Plantagen verrotten oft die Kokosreste ungenutzt. 

Anmerkung: Palmen gelten allerdings nicht als Bäume, auch wenn sie so aussehen. Denn ihre Stämme sind nicht aus Holz und wachsen unten nicht in die Breite. 
 

Krone einer Kokospalme mit Bündeln von orangefarbenen Nüssen
Die Nüsse wachsen immer ganz oben eng am Stamm Bild: CC0 Public Domain

Die gute Nachricht zuletzt:

In Europa wachsen genug heimische Ölpflanzen wie beispielsweise Olive, Raps und Sonnenblume - wir sind daher nicht auf Pflanzenöle aus den Tropen angewiesen.
 

Unser Tipp:

Kocht zu Hause am besten mit heimischen Ölen und frischen Zutaten aus der Region. Das schmeckt besser als Fertigprodukte aus dem Supermarkt – und ihr schützt damit die Regenwälder.
 

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Letzte Aktualisierung: 7. Oktober 2024
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